Reihe "Emotions in History"

Diese Buchserie, herausgegeben von Ute Frevert (MPIB) und Thomas Dixon (Queen Mary, University of London) mit Oxford University Press untersucht Emotionen in der Medizingeschichte, der Medizin, der Psychologie, Literatur, Kunst, Religion, Politik und Wirtschaft vom Mittelalter bis zur Moderne in verschiedenen regionalen und nationalen Kontexten.

Aus dem Forschungsbereich "Geschichte der Gefühle" stammen die folgenden Titel dieser Reihe:

Bettina Hitzer, The History of Cancer and Emotions in Twentieth-century Germany. Oxford / New York, NY : Oxford University Press, 2022. 
Die Diagnose "Krebs" war früher ein Todesurteil. Heute ist dies nicht mehr der Fall. Es dauerte lange, bis Ärzte, Krankenschwestern, Krebspatienten und ihre Angehörigen sich auf ihre Gefühle einließen, die Krebskrankheiten auslösen: Zuversicht, Lebensangst, Lebensfreude, Verzweiflung, Mut, Trauer, Leid, Apathie. Bettina Hitzer schildert, wie es zu dieser Gefühlsrevolution in Medizin und Gesellschaft kam.
Margrit Pernau/ Helge Jordheim/ Emmanuelle Saada/ Orit Baschkin/ Christian Bailey/ Einar Wigen/ Orit Bashkin/ Mana Kia/ Mohinder Singh/ Rochona Majumdar/ Angelika C. Messner/ Oleg Benesch/ Myongkyu Park/ Jan Ifversen, Civilizing Emotions. Concepts in Nineteenth Century Asia and Europe. Oxford: Oxford University Press, 2015.
Zivilität und Zivilisation sind auch zu Beginn des 21. Jahrhunderts noch – oder wieder – Schlüsselbegriffe der politischen Diskussion. Allzu oft werden sie jedoch verwendet, als ob ihre Bedeutung eindeutig sei und keiner weiteren Erklärung bedürfe. Die begriffshistorische Untersuchung, die das Buch leistet, trägt zur Selbstreflektivität der Debatte bei und verleiht ihr Tiefenschärfe. Im Gegensatz zu früheren Studien nimmt Civilizing Emotions dabei eine dezidiert globalhistorische Perspektive ein; es ist das Ergebnis einer intensiven, vierjährigen Zusammenarbeit von namhaften Spezialisten der Geschichte der jeweiligen Regionen. Civilizing Emotions betont die Rolle, die das Vokabular der Zivilität und Zivilisation bei der Schaffung einer neuen und hierarchischen globalen Ordnung im Zeitalter des Hochimperialismus spielte. Dabei wird das Ausmaß deutlich, in dem die innereuropäischen Diskussionen Entwicklungen, die zeitgleich in asiatischen Ländern stattfanden, beeinflussten, aber auch von ihnen geprägt wurden.
Emotionen standen im Zentrum der Debatten um Zivilität und Zivilisation und der Praktiken, zu denen sie Anlass gaben. Civilizing Emotions untersucht, warum und in welcher Weise Gefühle – ihre Kontrolle, aber auch ihre Kultivierung – mit der neuen globalen Ordnung verknüpft waren. Das Buch ist ein Beitrag zur Emotionsgeschichte, zur Globalgeschichte und zur Begriffsgeschichte – drei innovative Forschungsfelder, die hier zum ersten Mal zusammengebracht werden.
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Ute Frevert/ Pascal Eitler/ Stephanie Olsen/ Uffa Jensen/ Margrit Pernau/ Daniel Brückenhaus/ Magdalena Beljan/ Benno Gammerl/ Anja Laukötter/ Bettina Hitzer/ Jan Plamper/ Juliane Brauer/ Joachim C. Häberlen, Learning How to Feel: Children's Literature and Emotional Socialization, 1870-1970. Oxford: Oxford University Press, 2014.
Kinder und Jugendliche müssen nicht nur lernen, wie sie ihren Gefühlen Ausdruck verleihen können, sie müssen auch lernen, wie und was man fühlen kann. Der Band Learning How to Feel geht davon aus, dass sich die angeborene Fähigkeit zu fühlen in einer komplexen Interaktion mit der sozialen und kulturellen Umgebung ausformt. Der Grundstein dieser Entwicklung wird in der Kindheit und Jugend gelegt und in besonderem Maße durch Lektüre. Durch die Analyse von Kinderbüchern und Ratgeberliteratur aus rund hundert Jahren fördern die Autorinnen und Autoren Trainingspraktiken und Lernprozesse für eine Reihe sehr verschiedener Emotionen zu Tage. Seit dem Ende des 19. Jahrhunderts verschob sich der Fokus in diesen Bücher. Stand ursprünglich das emotionale Miteinander im Verhältnis von Erwachsenen und Kindern im Vordergrund, wurde zunehmend das wechselseitige Einwirken von Kindern untereinander thematisiert, die Bedeutung von Geschlechterkategorien verblasste dabei. Immer stärker sollten Kindern zudem lernen, selbst Verantwortung für ihre eigene emotionale Entwicklung zu übernehmen, ihr eigenes "authentisches" Selbst zu finden.

(Chinesische Übersetzung: Owl Publishing House, 2018) mehr
Ute Frevert/ Monique Scheer/ Anne Schmidt/ Pascal Eitler/ Bettina Hitzer/ Nina Verheyen/ Benno Gammerl/ Christian Bailey/ Margrit Pernau, Emotional Lexicons. Continuity and Change in the Vocabulary of Feeling 1700-2000. (Series Emotions in History). Oxford: Oyford University Press, 2014.
Gefühle sind so alt wie die Menschheit. Aber was wissen wir über sie und welche Bedeutung messen wir ihnen bei?
In diesem Band werden wissenschaftliche und gesellschaftliche Debatten analysiert, die Europäer seit dem ausgehenden 17. Jahrhundert über Affekte, Leidenschaften, Empfindungen und Emotionen führten. Dabei ging (und geht) es um grundlegende Fragen der conditio humana: Sind Gefühle geistiger oder körperlicher Natur? Lassen sich Gefühle "lesen"? Haben Tiere Gefühle? Sind Männer gefühlsärmer als Frauen? Gibt es kindische und erwachsene Emotionen? Kann man Gefühle "zivilisieren"? Machen sie krank? Können Kollektive fühlen? Trennen oder verbinden Gefühle? Die historisch wechselnden Antworten auf diese Fragen zeigen: Das Wissen über Emotionen war und ist eng verknüpft mit den sozialen, kulturellen und politischen Strukturen moderner Gesellschaften. mehr
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