Entwicklungspsychologie
Wir erforschen die menschliche Entwicklung von der Geburt bis ins hohe Alter. Durch Trainingsstudien erkunden wir verborgene Potenziale und untersuchen, wie Veränderungen des Gehirns mit Veränderungen des Verhaltens zusammenhängen. In Verlaufsstudien wie der Berliner Altersstudie ermitteln wir die Ursachen und Folgen langfristiger Entwicklungsunterschiede.
Zu den konkreten Fragen, die uns interessieren, gehören folgende:
- Wie lernen wir Neues und merken es uns langfristig? Welche Rolle spielt dabei der Schlaf?
- Wie schaffen es Kinder, sich in wenigen Jahren Weltwissen anzueignen, obwohl viele ihrer Erinnerung an einzelne Ereignisse ungenau sind?
- Wie verändert sich das Gehirn während des Erlernens einer neuen Fertigkeit?
- Wie gelingt es Menschen, ihre Handlungen zeitlich genau miteinander zu koordinieren, zum Beispiel beim Chorsingen?
- Wirken sportliche Aktivitäten der Alterung des Gehirns entgegen?
Die Bearbeitung solcher Fragen erfordert die Zusammenarbeit von Forscher*innen unterschiedlicher Disziplinen wie Psychologie, Neurowissenschaften, Physik und Informatik. Unter Berücksichtigung unserer drei Leitlinien kombinieren wir die verschiedenen Ansätze und arbeiten gemeinsam an einer Psychologie der Lebensspanne.
Der Forschungsbereich, der aufgrund seines englischen Namens "Center for Lifespan Psychology" das Kürzel LIP trägt, wurde 1981 vom verstorbenen Paul B. Baltes gegründet.
Projekte
Die Mitarbeiter*innen des Forschungsbereichs arbeiten in sieben Projekten an verschiedenen Themen der Entwicklungspsychologie der Lebensspanne.
Graduiertenausbildung in International Max Planck Research Schools
LIFE ist ein Doktorandenprogramm zur menschlichen Entwicklung, an dem Universitäten in Deutschland, der Schweiz und den USA beteiligt sind.
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Dieses Doktorandenprogramm ist Teil des Max Planck UCL Centre for Computational Psychiatry and Ageing Research mit Sitz in Berlin und London.
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Das Graduiertenprogramm Max Planck School of Cognition bietet jungen Wissenschaftler*innen die Möglichkeit, sich im rasant entwickelnden Feld der Kognitionswissenschaften ein breites Verständnis verschiedener Methoden und Forschungsansätze anzueignen.
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Ausgewählte internationale Kollaborationen
Im April 2014 wurde das Max Planck UCL Centre for Computational Psychiatry and Ageing Research eröffnet. Es beruht auf einer Initiative von Wissenschaftlern der Max-Planck-Gesellschaft und des University College London (UCL) zur Entwicklung und Anwendung von computationalen Methoden, die unser Verständnis von psychischen Krankheiten und Alterung des Verhaltens verändern
.
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Dies war ein bis 2023 EU-gefördertes Projekt, an dem sich die
Berliner Altersstudien BASE und BASE-II unter Mitarbeit des Projekts
Formale Methoden in der Lebensspannenpsychologie beteiligten. Es integrierte Daten von 6000 Studienteilnehmern, die bei 11 europäischen Studien mit bildgebenden Verfahren in 7 Ländern erhoben wurden.
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Historischer Hintergrund
„Aber der Grundcharakter der Menschheit, die vorzügliche Modifikabilität, und Anlage zur Selbstthätigkeit, sie mag sich wenig oder viel entwickeln, und auch bey den verschiedenen Individuen von verschiedener Größe seyn, gehöret unter die unveränderlichen Kennzeichen der Menscheit, die man allenthalben findet, wo es Menschen giebet.“
Johann Nicolaus Tetens (1736-1807), Philosoph der Aufklärung
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