Geschichte des Instituts

Die 60er Jahre

Das Institut wurde 1963 auf Initiative von Hellmut Becker gegründet – zu einer Zeit, in der sich in der politischen Öffentlichkeit das Bewusstsein durchsetzte, dass das Bildungswesen neuer wissenschaftlicher Impulse bedurfte, um den Erfordernissen der gesellschaftlichen Entwicklung zu genügen. Das Institut hatte die Aufgabe, die Voraussetzungen für das Bildungswesen zu klären und Methoden der Bildungsforschung zu entwickeln. Zur ersten Generation von Direktoren gehörten neben Becker auch Friedrich Edding, Dietrich Goldschmidt und Saul B. Robinsohn (alle 1964 berufen).

Die 70er Jahre

Mit der Berufung einer zweiten Generation von Direktoren – Peter M. Roeder (1973) und Wolfgang Edelstein (1973 zunächst als Mitglied im Leitungsgremium, ab 1981 als Direktor) – wurden verstärkt Grundlagenfragen von Bildungsprozessen und des Bildungswesens betrachtet.


Die 80er und 90er Jahre

Mit der Berufung der dritten Generation von Direktoren – Paul B. Baltes (1980), Karl Ulrich Mayer (1983), Jürgen Baumert (1996), Gerd Gigerenzer (1997) – rückten mehr und mehr die Erforschung von Bildungs- und Entwicklungsprozessen, Sozialisations- und Lernvorgängen sowie der zugrunde liegenden institutionellen Strukturen und gesellschaftlichen Funktionen in den Fokus. Die Zielsetzung, Bildung als lebensspannen- und lebenslaufumfassenden Entwicklungsprozess zu erfassen, wurde im englischen Namen des Instituts (Max Planck Institute for Human Development) deutlich.


Seit 2000

Die Erforschung menschlicher Entwicklungsverläufe sowie der neuro-kognitiven Grundlagen des lebenslangen Lernens wurde mit der Berufung von Ulman Lindenberger (2004) weiter verstärkt. Mit der Berufung von Ralph Hertwig (2012) wird zudem die Erforschung der Natur menschlicher Entscheidungsprozesse im sozialen Kontext und über die Lebensspanne weiter fokussiert. Die gesellschaftlichen Herausforderungen der Digitalisierung sind mit der Berufung von Iyad Rahwan (2019) zum Forschungsthema am Institut geworden. 2007 wurde Ute Frevert berufen, die bis 2024 die Betrachtung menschlicher Entwicklungsverläufe, in dem sie die emotionalen Regimes, Codes und Lexika verschiedener Gesellschaften in den Blick nahm. In 2024 folgte die Berufung vom Simone Kühn, die die Auswirkungen der physikalischen Umwelt auf das Individuum untersucht.

 

 

 

Zur Redakteursansicht