Der Deutsche Studienpreis geht an die Historikerin Sabine Donauer
Auszeichnung der Dissertation über Arbeitsgefühle im 20. Jahrhundert
Produziert Langeweile Leistungsabfall? Welche Auswirkungen hat emotionale Nähe zu Vorgesetzten und Mitarbeitern? Diese und verwandte Fragen rückten mit der Industrialisierung in den Fokus von Wissenschaft und Wirtschaft. Die Antworten verschiedener Disziplinen und ihre Übersetzung in den Berufs- und Unternehmensalltag beschäftigten die Gewinnerin des Deutschen Studienpreises der Körber-Stiftung in der Kategorie Kultur- und Geisteswissenschaften. Betreut wurde ihre Doktorarbeit von Ute Frevert, Direktorin am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung.
Für ihre summa cum laude Dissertation „Emotions at Work – Working on Emotions. The Production of Economic Selves in 20th-Century Germany” wurde die Historikerin Sabine Donauer mit dem Deutschen Studienpreis 2014 der Körber-Stiftung ausgezeichnet. Ute Frevert, Direktorin am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung in Berlin, betreute ihre Doktorarbeit von 2009 bis Ende 2013 am Forschungsbereich „Geschichte der Gefühle“. „Ich bin stolz und freue mich sehr über Sabines Auszeichnung. Sie hat sie sich verdient: durch eine großartige Forschungsleistung über ein wichtiges und immer noch aktuelles Thema“, sagt Ute Frevert.
Im Rahmen ihrer Dissertation an der Freien Universität Berlin zeichnet Donauer nach, wie sich Emotionskonzepte und darauf aufbauende Interventionen wandelten: angefangen bei Bestrebungen, in der Arbeiterbewegung politisierte Klassengegensätze zu harmonisieren, über Versuche, Emotionen zur Leistungssteigerung einzusetzen, bis hin zum Ideal eines in und durch seine Arbeit glücklichen und selbstmotivierenden Menschen.
Die Jury der Körber-Stiftung unter der Schirmherrschaft von Bundestagspräsident Norbert Lammert würdigte ihre Arbeit nun mit dem ersten Preis des Deutschen Studienpreises 2014 in der Kategorie Kultur- und Geisteswissenschaften. Damit wird die besondere gesellschaftliche Bedeutung ihrer Dissertation hervorgehoben. Als Preisgeld erhielt die Historikerin 25.000 Euro.
Deutscher Studienpreis
Mit dem Deutschen Studienpreis der Körber-Stiftung werden exzellente Doktorarbeiten in den drei Sektionen Kultur- und Geisteswissenschaften, Natur- und Technikwissenschaften und Sozialwissenschaften ausgezeichnet, die eine besondere gesellschaftliche Bedeutung besitzen. Der erste Preis wird in jeder Kategorie mit 25.000 Euro belohnt; damit zählt der Deutsche Studienpreis zu den höchstdotierten Nachwuchspreisen in Deutschland. Schirmherr ist der Bundestagspräsident Norbert Lammert.