Baumert stellt Empfehlungen für die Lehrerbildung vor
Vom Senat beauftragte Expertenkommission rät zu einer gleichwertigen Ausbildung für Sekundarschul- und Gymnasiallehrer
Am heutigen Mittwoch stellte die „Expertenkommission Lehrerbildung“ unter der Leitung von Professor Jürgen Baumert gemeinsam mit der Bildungssenatorin Sandra Scheeres ihre Empfehlungen zur Reform der Lehrerbildung in Berlin vor. Dabei nahm die Kommission unter anderem zu Strukturfragen und Aspekten der Qualitätssicherung Stellung. Sie präsentierte Lösungsansätze zu Studienmodellen, der Verankerung der inklusiven Pädagogik und zur Einrichtung von mehreren „Schools of Education“.
Berlin könne im Hinblick auf eine systematische Reform der Lehrerbildung und der Schulstrukturen im Bundesvergleich eine Vorbildfunktion übernehmen, sagte Jürgen Baumert anlässlich der Vorstellung des Expertenberichts gegenüber der Öffentlichkeit. Eine besondere Herausforderung sei die Inklusion, also das gemeinsame Lernen von Schülerinnen und Schülern mit oder ohne Handicap, die es erforderlich mache, sonderpädagogische Kompetenzen breiter in der Lehrerbildung zu verankern und allen Lehramtsstudierenden eine Basisqualifizierung zu ermöglichen, so der Bildungsforscher. Außerdem empfiehlt die Kommission eine balancierte Ausbildung von Sekundarschul- und Gymnasiallehrern, um sie hinsichtlich ihrer fachlichen und didaktischen Kompetenzen gleichzustellen.
Neben Jürgen Baumert vom Berliner Max-Planck-Institut für Bildungsforschung sind weitere acht überregional tätige Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in der „Expertenkommission Lehrerbildung“ vereint, die Scheeres zu Beginn des Jahres 2012 berufen hatte. Ihre zentralen Vorschläge lauten:
- So viel Polyvalenz wie möglich bei zu sichernder Professionalität
- Lehrämter orientiert an der Schulstruktur
- Verstärkte Fachlichkeit im Lehramt an Grundschulen
- Berufliche Bildung – Studiengänge durchlässiger gestalten
- Inklusion – Auftrag für alle Lehrkräfte
- Praxissemester – Stärkung der Professionalität
- „Schools of Education“ an allen Universitäten
Weitere Ausführungen und Hintergründe zu den Empfehlungen sind dem 60-seitigen Bericht der Expertenkommission zu entnehmen, der ab sofort vorliegt (siehe Download).