„Nationale Identität“

Emotionen und Rechtspopulismus in der Bundesrepublik in den 1980er Jahren

Maik Tändler

Um 1980 setzte in der Bundesrepublik eine hoch emotionalisierte Debatte um „nationale Identität“ ein. Sie war zum einen eng mit den zeitgleich intensivierten geschichts- und erinnerungspolitischen Auseinandersetzungen um die NS-Vergangenheit verknüpft, zum anderen mit den sich im Laufe des Jahrzehnts verschärfenden Konflikten um die Asyl- und Einwanderungspolitik. All das begünstigte seit Mitte der 1980er Jahre einige Wahlerfolge der Partei Die Republikaner, die 1983 als rechtskonservative Abspaltung von der CSU gegründet worden war, unter ihrem neuen Vorsitzenden Franz Schönhuber jedoch seit 1985 einen radikaleren rechtspopulistischen Kurs einschlug. Das Projekt befasst sich mit diesem bisher vernachlässigten Aspekt der politischen Emotionsgeschichte der späten Bonner Republik. Es besteht aus mehreren Teilstudien, in denen die neue deutsche Identitätssehnsucht und ihre politische Mobilisierung aus verschiedenen Blickwinkeln untersucht wird.

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