Leidenschaftslosigkeit in der frühneuzeitlichen englischen Literatur

Michal Zechariah (Minerva Fellow)

Dieses Projekt untersucht die Leidenschaftslosigkeit in der englischen Literatur der frühen Neuzeit durch die Brille der rhetorischen Theorie und Praxis. Es beteiligt sich an einem wissenschaftlichen Disput über die Beziehung zwischen Rhetorik und Leidenschaften in der englischen Renaissance und erörtert, wie Leidenschaftslosigkeit für frühneuzeitliche Autoren rhetorische Methoden und Prämissen in Frage stellte und Konventionen der Kommunikation in Frage stellte. Aus der Sicht der Rhetorik konnte Leidenschaftslosigkeit unter anderem ein Versagen in der Kommunikation, den Ausschluss vom Diskurs und die Auflösung gemeinsamer Gefühlsskripte bedeuten. Dieser zwischenmenschliche Aspekt der frühneuzeitlichen Leidenschaftslosigkeit macht sie nicht nur zu einer persönlichen Befindlichkeit, sondern auch zu einem soziopolitischen Phänomen.

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