Forschungsthemen

Die International Max Planck Research School for Moral Economies of Modern Societies (IMPRS Moral Economies) widmet sich der historischen Untersuchung von Moralökonomien bzw. Ökonomien der Moral. Die Forschung konzentriert sich auf Werte, Emotionen und Praktiken, die zwischen dem achtzehnten und zwanzigsten Jahrhundert soziale und gesellschaftliche Formationen in Europa, Nordamerika und Südasien prägten.
Moderne Gesellschaften, bestimmt durch differente und divergente Moralkonzepte, können nicht mehr im Sinne eines monolithischen Systems verstanden und analysiert werden. Vorstellungen von Gerechtigkeit, Anstand, und Moralität befinden sich in ständigen Aushandlungsprozessen zwischen verschiedenen Gemeinschaften, Klassen, Geschlechtern und Institutionen. Moralische und emotionale Regime sind abhängig von den sie umgebenden historischen Prozessen und Strukturen und somit stets im Wandel begriffen.

Doch wie entstanden „Moral Economies“, die konkurrierende Werte und Normen ordneten und hierarchisierten? Wie beeinflussten Moralsysteme zwischenmenschliche Beziehungen, die Bildung von sozialen Gruppen und nicht zuletzt politische Entwicklungen? Welche Schlüsse lassen sich hieraus mit Blick auf die Entstehung von Macht und Machtverhältnissen ziehen? Dies sind nur einige der Fragen, deren Beantwortung sich Doktoranden der IMPRS Moral Economies zum Ziel gesetzt haben. Gemeinsamer Fokus der Forschungsprojekte ist die Untersuchung moralischer Werte in ökonomischen, sozialen, kulturellen und politischen Sphären. Die Art und Weise, wie Emotionen und Werte sich in modernen Gesellschaften gegenseitig bedingen und widersprechen, kann einerseits auf konzeptioneller und ideeller Ebene sowie andererseits mit Blick auf soziale Interaktionen und institutionelle Zusammenhänge untersucht werden. Trotz der Unterscheidung auf analytischer und theoretischer Ebene sind diese Bereiche auf der praktischen Ebene eng miteinander verknüpft. Die Forschung an der IMPRS Moral Economies greift die Analyse dieser komplexen Beziehungen auf.

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