Training der linken Hand

In den letzten Jahren konnte wiederholt gezeigt werden, dass sich die Gehirnstruktur auch im Erwachsenenalter durch Umwelteinflüsse verändern kann. So zeigte sich beispielsweise ein Wachstum bestimmter Gehirnregionen nach körperlichem Training, intensivem Lernen oder dem Erlernen einer neuen Fähigkeit, wie zum Beispiel Jonglieren.

Bisher ist allerdings eher wenig darüber bekannt, in welchem zeitlichen Rahmen solche strukturellen Veränderungen stattfinden und wie lange sie bestehen bleiben. In der Linkshandstudie möchten wir den zeitlichen Ablauf solcher Strukturveränderungen in Reaktion auf motorisches Lernen genauer untersuchen. Dazu haben Studienteilnehmer im Rahmen dieser Studie die feinmotorischen Fähigkeiten ihrer nichtdominanten Hand zwei Monate lang traininert, indem sie gelernt haben, mit links zu schreiben und zu zeichnen. Im Verlauf dieses Trainings haben wir zwei- bis dreimal pro Woche MR-Bilder aufgenommen, um uns nun im Zeitverlauf für jeden Probanden die strukturellen Veränderungen der weißen und grauen Substanz in denjenigen Arealen genauer anzusehen, die für motorisches Lernen von Bedeutung sind.


Magnetresonanztomografie (MRT)

Eine Probandin bearbeitet im MRT eine Aufgabe zum Training der linken Hand.

Publikationen

Wenger, E., Brozzoli, C., Lindenberger, U., & Lövdén, M. (2017). Expansion and renormalization of human brain structure during skill acquisition. Trends in Cognitive Sciences, 21(12), 930–939. https://doi.org/10.1016/j.tics.2017.09.008
Wenger, E., Kühn, S., Verrel, J., Mårtensson, J., Bodammer, N. C., Lindenberger, U., & Lövdén, M. (2017). Repeated structural imaging reveals non-linear progression of experience-dependent volume changes in human motor cortex. Cerebral Cortex, 27(5), 2911–2925. https://doi.org/10.1093/cercor/bhw141
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