Beispielprojekt: Die „Small World” der Protestbewegungen
Netzwerke globaler Protestbewegungen weisen einen „Small World“-Effekt auf, d.h. Protestbewegungen können sich schnell von einer Region auf jeden anderen Teil der Welt ausbreiten.
Ferreira et al. (2021) haben festgestellt, dass Protestbewegungen weltweit als „Small World“ miteinander in Verbindung stehen, indem sie zwei umfassende Datensätze zu globalen Konflikten von GDELT und ICEWS untersucht haben. Dieses Phänomen impliziert, dass sich eine Protestbewegung in einer Region auf jede andere Region ausbreiten kann, und zwar weltweit und quasi unmittelbar. Darüber hinaus sind die Schritte, die notwendig sind, um die jeweils andere Region zu erreichen, von Jahr zu Jahr kleiner geworden, was darauf hindeutet, dass die Welt „kleiner“ wird – und damit die globale Verbreitung von Protesten einfacher. Aufgrund dieses „Small World“-Effekts ist die Zahl der Protestbewegungen und ihrer weltweit auftretenden Vorkommen seit 2005 erheblich gestiegen. Dieser Anstieg deutet darauf hin, dass das Aufkommen von Social-Media-Plattformen und die Zunahme des mobilen Internetzugangs eine wichtige Rolle bei der Verbreitung von Protestaufrufen spielen, da sie die unkomplizierte und rasche Verbreitung von Information ermöglichen.