Beispielprojekt: Zur Evolution menschlich-maschineller Kultur

Das Projekt befasst sich mit den Einflussmöglichkeiten von maschinell generierter Kulturproduktion auf menschliche Kulturproduktion. 

Künstliche Intelligenz verspricht, Innovations- und Lernprozesse in den Bereichen Wissenschaft, Wirtschaft und Kultur zu revolutionieren. Gleichzeitig haben wir die zugrunde liegenden Mechanismen noch nicht durchdrungen. Dieses Projekt untersucht den Einfluss von KI auf die Evolutionsprozesse in der Kulturproduktion; speziell der Entwicklung und Vermittlung neuartiger Ideen und Verhaltensweisen.

Wie kann die Entwicklung menschlicher Kulturproduktion vom Nutzen künstlicher Intelligenz profitieren? Studien haben gezeigt, dass KI Menschen bei Aufgaben unterstützen kann, in denen kurzsichtige Entscheidungen hinderlich sind (Lieder et al. 2019, Brinkmann et al. 2022). In unserer Arbeit (Brinkmann et al. 2022) haben wir zeigen können, dass KI-generierte Lösungsansätze, die zielführend, aber nicht intuitiv sind, auch von Menschen imitiert werden können. Damit wurde in einem ersten kontrollierten Experiment untersucht, wie Menschen von KI lernen. Der Lerneffekt erwies sich allerdings als kurzlebig: Die überlegenen KI-generierten Entscheidungsstrategien wurden anschließend unter menschlichen Lernenden nicht weitergegeben. In unserer laufenden Forschung beschäftigen wir uns gegenwärtig mit den Mechanismen, die von Maschinen generierte kulturelle Artefakte in menschlichen Populationen überdauern lassen.

 

 

Publikationen

Brinkmann, L., Gezerli, D., Kleist, K. V., Müller, T. F., Rahwan, I., & Pescetelli, N. (2022). Hybrid social learning in human–algorithm cultural transmission. Philosophical Transactions of the Royal Society A, 380(2227), 20200426.

Referenzen

Lieder, F., Chen, O. X., Krueger, P. M., & Griffiths, T. L. (2019). Cognitive prostheses for goal achievement. Nature human Behaviour, 3(10), 1096–1106. 

Thompson, B., Van Opheusden, B., Sumers, T., & Griffiths, T. L. (2022). Complex cognitive algorithms preserved by selective social learning in experimental populations. Science, 376(6588), 95–98.

 

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