Unstatistik des Monats: Glyphosat im Urin
Die Unstatistik des Monats Januar ist der wiederholt behauptete Verdacht, dass das Pflanzenschutzmittel Glyphosat „wahrscheinlich krebserregend“ sei (Weltgesundheitsorganisation WHO).
Internet-Plattformen überziehen die Republik seit Monaten mit Shitstorms und Aktivisten verstopfen Tausende von E-Mail-Accounts mit Alarmaufrufen: Glyphosat wurde im Urin von Menschen nachgewiesen! Laut der Präsidentin des Umweltbundesamtes (zitiert in der Süddeutschen Zeitung vom 20. Januar) bestünde „Grund zur Besorgnis“.
Doch sogar das Umweltbundesamt selbst sagt, dass „der höchste gemessene Wert um den Faktor 1 000 niedriger“ liege als die EU-Lebensmittelbehörde für vertretbar hält. Es gibt auch keinen Nachweis der Krebsgefahr von Glyphosat. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hat entsprechend klargestellt, dass Glyphosat kein unverantwortliches Risiko darstelle, eine Einschätzung, die alle anderen nationalen Institute in der EU teilen. Seither muss sich der Präsident des BfR jedoch harte Vorwürfe aus der Bio-Szene anhören: das BfR verharmlose, sei unverantwortlich und gekauft.
Die Schreckensmeldung, dass Glyphosat wahrscheinlich krebserregend sei, wurde von der Internationalen Krebsforschungsagentur (IARC) der WHO in die Welt gesetzt. Diese hat auch Kaffee, Mate, Sonnenlicht und Schichtarbeit als „wahrscheinlich krebserregend“ eingestuft. Und vor kurzem hat sie uns mit der Nachricht in Aufregung versetzt, dass Wurst und Schinken das Risiko einer Darmkrebs-Erkrankung erhöhten (siehe Unstatistik von Oktober 2015). Wenn es nach der IARC ginge, müssten wir uns bald vor allem fürchten. Dabei liegt die größte Gefahr bei uns selbst: 20 bis 30% aller Krebserkrankungen sind die Folge von Zigarettenrauchen. Also: rauchen Sie lieber nicht und genießen ansonsten Ihr Leben!