Stellungnahme zur Studie der Universität Hildesheim

19. Juni 2020

Der in dieser Woche veröffentlichte Hildesheimer Ergebnisbericht „Helmut Kentlers Wirken in der Berliner Kinder- und Jugendhilfe“  bezeichnet das Max-Planck-Institut für Bildungsforschung (MPIB) in den 1960er und 1970er Jahren als Teil eines „Netzwerks“, in dem „pädophile Positionen akzeptiert, gestützt und verteidigt wurden“. Mehrfach erwähnt wird in diesem Zusammenhang der Gründungsdirektor des MPIB, Hellmut Becker.

Über ihn hat Professor Dr. Ute Frevert gemeinsam mit Dr. Kerstin Singer 2013/4 eine Ausstellung und Broschüre anlässlich seines 100. Geburtstags verfasst. Die Autorinnen wiesen nach, dass Becker bereits 1970 über sexuellen Missbrauch unterrichtet war, der sich der von ihm protegierte Leiter der Odenwaldschule zuschulden kommen ließ. Und sie sparten nicht mit Kritik daran, dass er den Hinweis ignorierte und keinen Handlungsbedarf sah.

Die jetzt bekannt gewordenen Vorgänge um das Pädagogische Zentrum wird das MPIB zum Anlass nehmen, um weitere Recherchen zu tätigen und die Rolle Hellmut Beckers in der Sache Kentler aufzuklären. Die Hildesheimer Studie liefert dazu keine belastbaren Informationen.

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