Ungleichheit und Leidenschaften im Europa des Siebzehnten Jahrhunderts

Stephen Cummins

Dieses Projekt untersucht die Beziehungen zwischen dem Gefühlsleben und den sozialen Hierarchien im Europa der Frühen Neuzeit mit besonderem Schwerpunkt auf Italien und England im siebzehnten Jahrhundert.

Im Zentrum der Untersuchungen stehen die Topoi Maskulinität, Rationalität und Nobilität.Nachvollzogen werden soll wie der Diskurs über Leidenschaften und das Erleben derselben durch soziale Beziehungen dauerhaft geprägt wurde.
Nobilität und soziale Unterschiede waren nicht nur durch Reichtum oder Status markiert, sondern drückten sich auch durch unterschiedliche emotionale Stile aus.Rationalität und Vernunft wiederum wurden mit Maskulinität und bestimmten Formen des sozialen Status assoziiert. Religiöse Gefühle und Hierarchien spielten hierbei sehr zentrale Rollen.

Diese Unterscheidungen und Unterschiede wurden jedoch durchaus hinterfragt und so untersucht dieses Projekt auch Auseinandersetzungen und soziale Verwerfungen, wie zum Beispiel die Neapolitanische Revolution von 1647-48 und die englischen Bürgerkriege. Es soll nachvollzogen werden, wie soziale Ungleichheit bestimmte emotionale Reaktionen in Momenten der Konfrontation und des Konflikts hervorrief. Dieses Projekt untersucht, was Sozial- und Emotionsgeschichte verbindet und auch trennt, und eröffnet dabei neue Perspektiven auf frühneuzeitliche Leidenschaften.

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