Der Krieg in Italien und die Nachkriegsmigration nach Kanada und in die USA

1946-1971

Sonia Cancian (Projektlaufzeit 2018-2019)

Kurz nach dem Ende des zweiten Weltkrieges erlebte Italien eine der größten Auswanderungsbewegung seiner Geschichte. Untersucht und analysiert  werden in diesem Projekt die teilweise sehr unterschiedlichen Erinnerungen an den Krieg in italienischen Familien, die in der Nachkriegszeit nach Kanada und die USA auswanderten.
Die interdisziplinär angelegte Studie untersucht vergleichend Kriegserinnerungen in transnationalen, intergenerationalen und familiären Kontexten sowohl in den Herkunftsgemeinschaften als auch in der neuen Heimat der Migranten. Diese Erinnerungen bringen die Geschichten, Mentalitäten, Mythen und Emotionen zu Tage, die mit den Kriegserfahrungen und der Migration verbunden sind, und die von den Betroffenen in der Rückschau rekonstruiert werden.
Die Auswanderung ist das Prisma, durch das die Kriegserfahrungen – geknüpft an familiäre, geschlechtsspezifische und emotionale Bezüge – über Generationen hinweg erinnert werden. Das Projekt erforscht über einen langen Zeitraum hinweg welche Bedeutung diese Kriegserinnerungen in den Familien hatten und immer noch haben sowohl bei den Mitgliedern und ihren Nachkommen, die in Italien blieben, als auch bei denen, die weggingen. Die Ergebnisse dieser  Untersuchung sollen unser Wissen darüber vertiefen, wie stark die sehr unterschiedlichen Erfahrungen des Krieges in Italien die Migrationserfahrung über Generationen hinweg geprägt haben.

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