Ulman Lindenberger zum International Fellow der British Academy gewählt
Ehrung für herausragende Leistungen in den Geistes- und Sozialwissenschaften

Ulman Lindenberger, Direktor des Forschungsbereichs Entwicklungspsychologie am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung, ist zum International Fellow der British Academy ernannt worden. Die Auszeichnung wurde im Rahmen der diesjährigen Jahreshauptversammlung der Akademie verliehen und stellt die höchste Ehrung dar, die die British Academy an außerhalb des Vereinigten Königreichs lebende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler vergibt.
Mit der Wahl würdigt die Akademie Lindenbergers herausragende wissenschaftliche Leistungen im Bereich der Geistes- und Sozialwissenschaften. Der deutsch-italienische Psychologe und Neurowissenschaftler erforscht seit vielen Jahren das Zusammenspiel von Reifung, Lernen und Alterung. Seine Arbeiten haben maßgeblich zum besseren Verständnis individueller Unterschiede in der kognitiven Entwicklung beigetragen. Lindenberger hat über 475 Fachveröffentlichungen publiziert und wurde unter anderem mit dem Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft ausgezeichnet. Erst kürzlich wurde er als auswärtiges Mitglied in die Royal Society aufgenommen. Daneben gehört er auch der Königlich Schwedischen Akademie der Wissenschaften sowie der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina an.
Die 1902 gegründete British Academy ist die nationale Akademie des Vereinigten Königreichs für die Geistes- und Sozialwissenschaften. Sie vereint über 1.800 führende Köpfe aus diesen Disziplinen und hat sich der Förderung herausragender Forschung sowie dem Dialog zwischen Wissenschaft und Gesellschaft verschrieben. Die Fellows der Akademie – sowohl aus dem Vereinigten Königreich als auch international – spielen eine zentrale Rolle in der Arbeit der Institution: Sie unterstützen Forschungsförderung, beraten Politik und Gesellschaft, fördern den wissenschaftlichen Nachwuchs und gestalten öffentliche Debatten über gesellschaftlich relevante Themen beispielsweise durch Veranstaltungen.
In diesem Jahr wurden 58 neue Fellows aus 25 Universitäten im Vereinigten Königreich sowie 30 internationale Fellows aus Universitäten in den Vereinigten Staaten, Irland, Südafrika, Singapur, China, Australien, Frankreich, Deutschland, den Niederlanden, Finnland und Zypern gewählt. Vier Ehrenmitglieder wurden ebenfalls in Anerkennung ihrer außergewöhnlichen Leistungen in den Bereichen Musik, Kunst, Journalismus und Bibliothekswesen gewählt.
Professor Susan J. Smith PBA, neue Präsidentin der British Academy, sagte:
„Eine meiner ersten Aufgaben als neue Präsidentin der British Academy ist es, die in diesem Jahr neu gewählten Fellows willkommen zu heißen. Was für eine hochkarätige Runde! Mit Fachgebieten, die von der Neurowissenschaft des Gedächtnisses über die Kraft der Musik bis hin zu den strukturellen Ursachen von Armut reichen, repräsentieren sie das Beste der Geistes- und Sozialwissenschaften. Sie bringen jahrelange Erfahrung, fundierte Argumente und innovatives Denken ein, um die tiefgreifenden Herausforderungen unserer Zeit anzugehen: die Steuerung der Wirtschaft, die Förderung der Demokratie und die Sicherung der Lebensqualität der Menschen.“
Die Wahl gilt als besonderes Zeichen wissenschaftlicher Exzellenz.
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