Projekte

Akute Auswirkungen von Umweltreizen
In mehreren Studien untersuchen wir den Einfluss von Umweltreizen (z.B. Bilder, Videos, Geräusche, Gerüche, oder eine Kombination der Reize) auf Kognition und Wohlbefinden (beachten Sie den Abschnitt Methoden für weitere Information). Wir führen auch Studien durch, in denen wir unsere Teilnehmer bitten, einen längeren Spaziergang in einer bestimmten Umwelt zu machen. Vor und nach dem Spaziergang untersuchen wir die Gehirnaktivität und erfragen, wie sich die Teilnehmer fühlen, und erfassen wie gut sie sich konzentrieren können.
- Mostajeran, F., Krzikawski, J., Steinicke, F., & Kühn, S. (2021). Effects of exposure to immersive videos and photo slideshows of forest and urban environments. Scientific Reports, 11, Article 3994. https://doi.org/10.1038/s41598-021-83277-y
- Kühn, S., Garcia Forlim, C., Lender, A., Wirtz, J., & Gallinat, J. (2021). Brain functional connectivity differs when viewing pictures from natural and built environments using fMRI resting state analysis. Scientific Reports, 11, Article 4110. https://doi.org/10.1038/s41598-021-83246-5
- Schiebel, T., Gallinat, J., & Kühn, S. (2022). Testing the Biophilia theory: Automatic approach tendencies towards nature. Journal of Environmental Psychology, 79, Article 101725. https://doi.org/10.1016/j.jenvp.2021.101725
Innenräume und Architektur
In dieser Forschungsrichtung sind wir besonders an den Auswirkungen von verschiedenen architektonischen Elementen auf Erfahrung und Verhalten interessiert. Zum Beispiel untersuchen wir den Einfluss von kantigen und runden Formen, Deckenhöhe oder Raumgröße auf Emotionen und Kognition, sowie die zugrunde liegende Gehirnaktivität.
- Tawil, N., Sztuka, I. M., Pohlmann, K., Sudimac, S., & Kühn, S. (2021). The living space: Psychological well-being and mental health in response to interiors presented in virtual reality. International Journal of Environmental Research and Public Health, 18(23), Article 12510. https://doi.org/10.3390/ijerph182312510
Langfristige Auswirkungen von außerhäuslichem Lebensraum
Das Ziel hier ist, große Kohortenstudien zu benutzen, um den Zusammenhang zwischen Lebensraum (erfasst mittels Georeferenzierung) und Gehirnstruktur zu untersuchen. Kohorten, die wir schon aktiv benutzen, sind die Berliner Altersstudie II (BASE-II) und IMAGEN. Wir planen bald mit der Auswertung der Hamburg City Health Study (HCHS), der Nationalen Kohorte (NAKO) und Daten der UKBiobank zu beginnen.
- Kühn, S., Düzel, S., Eibich, P., Krekel, C., Wüstemann, H., Kolbe, J., Mårtensson, J., Goebel, J., Gallinat, J., Wagner, G. G., & Lindenberger, U. (2017). In search of features that constitute an "enriched environment" in humans: Associations between geographical properties and brain structure. Scientific Reports, 7, Article 11920. https://doi.org/10.1038/s41598-017-12046-7
- Kühn, S., Banaschewski, T., Bokde, A. L. W., Büchel, C., Quinlan, E. B., Desrivières, S., Flor, H., Grigits, A., Garavan, H., Gowland, P., Heinz, A., Ittermann, B., Martinot, J.-L., Paillère Martinot, M. L., Nees, F., Papadopoulos Orfanos, D., Paus, T., Poustka, L., Millenet, S., Fröhner, J. H., Smolka, M. N., Walter, H., Whelan, R., Schumann, G., Meyer-Lindenberg, A., & Gallinat, J. (2020). Brain structure and habitat: Do the brains of our children tell us where they have been brought up? NeuroImage, 222, Article 117225. https://doi.org/10.1016/j.neuroimage.2020.117225
- Kühn, S., Düzel, S., Mascherek, A., Eibich, P., Krekel, C., Kolbe, J., Goebel, J., Gallinat, J., Wagner, G. G., & Lindenberger, U. (2021). Urban green is more than the absence of city: Structural and functional neural basis of urbanicity and green space in the neighbourhood of older adults. Landscape and Urban Planning, 214, Article 104196. https://doi.org/10.1016/j.landurbplan.2021.104196
Auswirkungen visueller und auditiver Umweltreize auf Gehirn und Emotionen
Unsere Umwelt kann einen erheblichen Einfluss auf unsere mentale Gesundheit und unser Wohlbefinden haben. Angesichts der zunehmenden Urbanisierung der Welt müssen die Auswirkungen dieses Wandels hin zum Leben in städtischen Umgebungen, die sich negativ auf die psychische Gesundheit und die Emotionen auswirken könnten, noch erforscht werden. Wir wollen genau dies tun, indem wir die „Wirkstoffe“, sensorischen Komponenten und Gehirnmechanismen untersuchen, die unsere unterschiedlichen Reaktionen auf Stadt- und Naturszenen steuern.
In der „CAVA“-Studie haben wir Videos von Berliner Stadt- und Naturszenen aufgenommen und den Teilnehmer*innen in einem MRT-Scanner vorgeführt. Mit Hilfe der funktionellen Bildgebung (fMRT) wollen wir die Auswirkungen dieser Umwelt auf das Gehirn sowohl auf der sensorischen Ebene - unter Verwendung von Videoszenen oder Geräuschkulissen - als auch auf der bewussten Ebene untersuchen, indem wir ihren Einfluss auf die bewusste, aber auch auf die unbewusste Verarbeitung von Emotionen untersuchen. In Kombination mit Fragebogendaten versuchen wir, die Frage nach den Wirkstoffen zu beantworten, welche die unterschiedlichen Auswirkungen städtischer und natürlicher Umgebungen auf das Gehirn und die psychische Gesundheit bestimmen. Durch die Überbrückung der Kluft zwischen realer und virtueller Exposition hoffen wir außerdem herauszufinden, ob die positiven Auswirkungen der Natur auch für Menschen mit psychischen Störungen oder für Menschen mit eingeschränktem Zugang zu natürlichen Umwelten nutzbar gemacht werden können.

Sind Sie an einer Teilnahme an unserer Studie interessiert? Wir suchen derzeit aktiv nach Teilnehmer*innen für CAVA: eine 3,5-stündige Studie, die Folgendes umfasst: i) eine erste Stunde mit Fragebögen und zusätzlich 30-minütigen kognitiven Aufgaben, ii) eine MRT-Untersuchung von etwa einer Stunde, und iii) eine letzte Untersuchung von 30 Minuten bis einer Stunde mit zusätzlichen Aufgaben und Fragebögen. Als Gegenleistung erhalten Sie 50 Euro und die Möglichkeit, ein Foto von Ihrem Gehirn zu machen!
Wenn Sie weitere Informationen wünschen oder Fragen haben, können Sie sich gerne per E-Mail an uns wenden: cen_study@mpib-berlin.mpg.de.
Wir sind stets auf der Suche nach Personen, die sich in unserer Teilnehmerdatenbank Castellum registrieren lassen möchten und damit die Möglichkeit haben, an einer Reihe von laufenden Studien des Instituts teilzunehmen.
Die Max-Planck-Gesellschaft (MPG) kümmert sich um den Schutz Ihrer persönlichen Daten. Unsere Datenschutzbestimmungen erfüllen die strengen Anforderungen der General Data Protection Regulation (GDPR) und des Bundesdatenschutzgesetzes (BDSG). Die Verarbeitung Ihrer Daten ist rechtmäßig, transparent und zweckgebunden. Darüber hinaus sorgen wir für ihre Sicherheit und Vertraulichkeit. Ihre Rechte auf Auskunft, Berichtigung, Löschung und Widerspruch sind gewährleistet. Weitere Informationen finden Sie unter https://www.mpg.de/18159523/mpg-datenschutzleitlinie.pdf.
- Emfield, A. G.,; Neider, M. B. (2014). Evaluating visual and auditory contributions to the cognitive restoration effect. Frontiers in Psychology, 5, 85709. https://doi.org/10.3389/FPSYG.2014.00548
- Jahncke, H., Eriksson, K., & Naula, S. (2015). The effects of auditory and visual settings on perceived restoration likelihood. Noise & Health, 17(74), 1. https://doi.org/10.4103/1463-1741.14955
- Lederbogen, F., Kirsch, P., Haddad, L., Streit, F., Tost, H., Schuch, P., Wüst, S., Pruessner, J. C. Rietschel, M., Deuschle, M., & Meyer-Lindenberg, A. (2011). City living and urban Upbringing affects neural social stress processing in humans. Nature 2011 474:7352, 474(7352), 498–501. https://doi.org/10.1038/nature10190
- McMahan, E. A., & Estes, D. (2015).The effect of contact with natural environments on positive and negative affect: A meta-analysis. The Journal of Positive Psychology, 10(6), 507–519. https://doi.org/10.1080/17439760.2014.994224
- Mostajeran, F., Krzikawski, J., Steinicke, F., & Kühn, S. (2021). Effects of exposure to immersive videos and photo slideshows of forest and urban environments. Scientific Reports, 11(1). https://doi.org/10.1038/S41598-021-83277-Y
- Nutsford, D., Pearson, A. L., & Kingham, S. (2013). An ecological study investigating the association between access to urban green space and mental health. Public Health, 127(11), 1005–1011. https://doi.org/10.1016/J.PUHE.2013.08.016
- Sudimac, S., Sale, V., & Kühn, S. (2022). How nature nurtures: Amygdala activity decreases as the result of a one-hour walk in nature. Molecular Psychiatry, 27(11), 4446–4452. https://doi.org/10.1038/s41380-022-01720-6
- Xu, J., Liu, N., Polemiti, E., Garcia-Mondragon, L., Tang, J., Liu, X., Lett, T., Yu, L., Nöthen, M. M., Feng, J., Yu, C., Marquand, A., Schumann, G., Walter, H., Heinz, A., Ralser, M., Twardziok, S., Vaidya, N., Serin, E., … Ogoh, G. (2023). Effects of urban living environments on mental health in adults. Nature Medicine 2023 29:6, 29(6), 1456–1467. https://doi.org/10.1038/s41591-023-02365-w