Emmy Noether-Gruppe – Neuronale Dynamik über die Lebensspanne
Die Lifespan Neural Dynamics Group (Leitung: Douglas D. Garrett) wurde von 2017 bis 2023 im Rahmen des Emmy Noether-Programms der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert. Die Gruppe untersuchte (und untersucht weiterhin) die komputationalen und neurobiologischen Grundlagen der Fluktuationen der Gehirnaktivität von Moment zu Moment, mit einem besonderen Schwerpunkt auf das kognitive Altern.
Das LNDG konzentriert sich in erster Linie auf die gesunde kognitive und neuronale Entwicklung über die gesamte Lebensspanne. Im Gegensatz zu früheren Ansätzen, die davon ausgingen, dass die Variabilität von Gehirnsignalen eine Form von schädlichem "neuronalem Rauschen" darstellt, zeigt das LNDG-Forschungsprogramm, dass die Signalvariabilität von Moment zu Moment die neuronale Kommunikation, Flexibilität und Anpassungsfähigkeit fördern kann.
Die Arbeit der LNDG bildet die Avantgarde einer neuen Forschungsrichtung, die zeigt, dass ältere, leistungsschwächere Erwachsene eine geringere Signalvariabilität von Moment zu Moment aufweisen als jüngere, leistungsstärkere Erwachsene (sowohl innerhalb von Hirnregionen als auch über sie und über Aufgabentypen hinweg). LNDG verfolgt das Thema zunehmend auch im Längsschnitt. Auf dieser Grundlage schlagen wir vor, die traditionellen theoretischen Überlegungen zum "neuronalen Rauschen" als primärer Grundlage für altersbedingte kognitive Defizite aufzugeben und stattdessen altersbedingte neurokognitive Beeinträchtigungen als einen generalisierten (und experimentell überprüfbaren) Prozess zunehmender neuronaler Unbeweglichkeit und abnehmender dynamischer Bandbreite neu zu konzipieren.
Unsere Forschung ist von Natur aus multidisziplinär und umfasst computergestützte und In-vivo-Neurowissenschaften, multimodale Gehirnbildgebung, Entwicklungspsychologie, Kognition, Psychiatrie, Statistik und maschinelles Lernen.
Die LNDG setzt ihre Arbeit im Rahmen des Forschungsbereichs Entwicklungspsychologie fort und ist weiterhin Teil des Berliner Standorts des Max Planck UCL Centre for Computational Psychiatry and Ageing Research.
Emmy Noether-Förderung: Januar 2017–März 2023