Neue MRTs MAGNETOM Terra.X (7 Tesla) und MAGNETOM Cima.X (3 Tesla) - geplant für den Campus of Cognition
Kooperation des MPI für Bildungsforschung, MPI für empirische Ästhetik (Frankfurt am Main) und des MPI für Kognitions- und Neurowissenschaften (Leipzig) ermöglicht großangelegte gemeinsame Forschung
Das MPI für Bildungsforschung (MPIB) baut mit dem Kauf weiterer Magnetresonanztomografen (MRT) der Firma Siemens Healthineers seine Forschungsinfrastruktur im Bereich der kognitiven Neurowissenschaften aus. Die Scanner MAGNETOM Terra.X (7 Tesla) und MAGNETOM Cima.X (3 Tesla) sollen ihre Heimat am Max Planck Dahlem Campus of Cognition finden.
Die Magnetresonanztomografie wird schon seit mehr als zehn Jahren am MPI für Bildungsforschung (MPIB) eingesetzt. Nun soll das bestehende MR-Labor ausgebaut und um zwei weitere Geräte der neusten Generation mit einer Magnetfeldstärke von 3- und 7-Tesla erweitert werden. Durch seine fünffach höhere Gradientenstärke ist das neue 3-T Gerät signalreicher als das bereits am Institut eingesetzte Gerät und eignet sich besonders für Studien der Gehirnmikrostruktur. Das 7-T Gerät kommt hingegen besonders dann zum Einsatz, wenn eine höhere Bildauflösung gefragt ist, beispielsweise um einen Blick tief ins Gehirn zu ermöglichen. Die Kombination von den leistungsstärksten 3-T und 7-T Geräten, die zurzeit auf dem Markt sind, erlaubt es verschiedene Altersgruppen von Kindern über jungen bis hin zu älteren Erwachsenen mit den bestmöglichen Bildgebungsverfahren zu untersuchen.
Standort der neuen Großgeräte wird der neue Max Planck Dahlem Campus of Cognition des Max-Planck-Instituts für Bildungsforschung. Dieser bietet auf 2.700 Quadratmetern Büroflächen und Laborinfrastruktur für Wissenschaftler*innen des MPIB, integrierte und standortübergreifende Campus-Forschungsgruppen sowie für internationale Gäste. “Mit dem Kauf kommen wir unserer Vision, den Max Planck Dahlem Campus of Cognition als Forschungshub in Berlin mit internationaler Strahlkraft zu etablieren, ein Stück näher”, sagt Geschäftsführender Direktor Ralph Hertwig vom Max-Planck-Institut für Bildungsforschung.
Neben dem Forschungsbereich Entwicklungspsychologie werden auch die Lise-Meitner-Gruppe Umweltneurowissenschaften, die ERC-geförderten Forschungsgruppen Adaptive Gedächtnis- und Entscheidungsprozesse, die Max-Planck-Forschungsgruppen NeuroCode | Neuronale Grundlagen des Lernens und Entscheidens sowie die Max-Planck-Forschungsgruppe MR Physik von der ausgebauten MRT-Infrastruktur profitieren.
Ganz konkret plant Siawoosh Mohammadi, Leiter der Max-Planck-Forschungsgruppe MR Physik, die Geräte zur Erforschung und Implementierung reproduzierbarer und stabiler MR-Physik-Methoden zu nutzen. Er möchte die auf den unterschiedlichen MR-Systemen (3T oder 7 T) erhobenen MRT-Sequenzen hinsichtlich ihrer Reproduzierbarkeit und ihrer Sensitivität für Veränderungen im Laufe der Zeit vergleichen. Dazu wird er auf Daten der day2day-Studie, einer laufenden Studie der Lise-Meitner-Gruppe für Umweltneurowissenschaften zurückgreifen, bei der die Teilnehmenden ein- bis zweimal pro Woche über einen Zeitraum von drei bis sechs Monaten gescannt werden.
Der Kauf ist Teil eines größeren Deals dreier Max-Planck-Institute – darunter das MPI für Bildungsforschung (Berlin), des MPI für empirische Ästhetik (Frankfurt am Main) und des Max-Planck-Instituts für Kognitions- und Neurowissenschaften (Leipzig) – mit der Firma Siemens Healthineers. Mit der gemeinschaftlichen Anschaffung von Scannern desselben Typs wolle man die Grundlagen für bereichsübergreifende, großangelegte Forschungsvorhaben innerhalb der Max-Planck-Gesellschaft schaffen – etwa für an allen drei Instituten koordinierte, groß angelegte Neuroimaging-Studien. Dazu ist es notwendig überall MR-Geräte desselben Herstellers einzusetzen, um einen möglichst hohen Grad an Kompatibilität zu erreichen. Erst das ermöglicht eine parallele Datenerfassung mit identischen Protokollen in Berlin, Frankfurt und Leipzig und den Aufbau großer und vielfältiger Datensätze.
Fotos: MPIB (6), Siemens Healthcare GmbH 2023 (2)
