„Dankbar für den Einblick in die Forschung“

Freiwilliges Soziales Jahr in der Wissenschaft am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung

25. März 2022
Emilia Jaufmann hat ein Freiwilliges Soziales Jahr in der Wissenschaft in der Lise-Meitner-Gruppe Umweltneurowissenschaften absolviert. Die Forschungsgruppe nimmt derzeit Initiativbewerbungen für die nächste Runde entgegen.

Nach dem Abitur 2020 in Berlin wollte Emilia Jaufmann eigentlich Psychologie studieren. Ihr Notendurchschnitt war zwar sehr gut, reichte aber nicht für einen sofortigen Studieneintritt aus. Zudem wollte sie wissen, welche Berufsfelder sich noch durch das Studium eröffnen können, außer beispielsweise der klassischen Therapie mit Kindern und Jugendlichen. So entschied sie sich zunächst für ein soziales Auslandsjahr in London.

Die Idee, im Anschluss in eine Forschungsinstitution hinein zu schnuppern, kam von Emilias Mutter. Sie hörten gemeinsam eine Podcast-Folge mit Simone Kühn, Leiterin der Forschungsgruppe Umweltneurowissenschaften, die ihnen sympathisch und kompetent vorkam. Nach weiteren Recherchen entstand bei Emilia der Wunsch ein FSJ im wissenschaftlichen Bereich zu machen. Die 20-Jährige fragte einfach bei Simone Kühn direkt an – mit Erfolg: Von Anfang Oktober 2021 bis April 2022 hat Emilia ihr FSJ in der Wissenschaft absolviert, als erste am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung und sogar in der gesamten Max-Planck-Gesellschaft.

Wie sah dabei ihr Alltag aus? Sie hatte ausgefüllte und abwechslungsreiche Arbeitstage: Nach einer Schulung am Magnetresonanztomographen (MRT) testete sie regelmäßig Proband*innen für Studienzwecke. Einmal musste sie für einen „Escape Room“ mit wissenschaftlichem Hintergrund Studienergebnisse aus dem Bereich der Umweltpsychologie in „Fun Facts“ komprimieren und anschließend in einer Präsentation aufbereiten. Sie kann mit den konkreten Fragen der Umweltpsychologie, wie beispielsweise „beeinflussen Licht oder Tee die Kreativität?“ viel anfangen. Obgleich es viele Faktoren zu beachten gibt, mag sie „abgekapselte Ergebnisse, die interessant und auch ein bisschen lustig sind“.

Je nach Aufgabe arbeitete sie von zuhause oder am Institut in Berlin Wilmersdorf. Obwohl es ihr gut in der Forschungsgruppe gefällt, kann sie sich das wissenschaftliche Arbeiten nicht als Perspektive für ihr ganzes Leben vorstellen. „Man muss ein richtiger Workaholic sein, um eine eigene Studie zu durchzuführen. Das ist wie ein Baby, um das man sich rund um die Uhr kümmern muss“, sagt Emilia und lacht. „Viele leben hier für den Job, das finde ich toll, aber ich weiß nicht, ob Forschung komplett meine Welt ist.“

Simone Kühn hat ebenfalls von dem Programm profitiert und möchte erneut einen Platz anbieten. Sie findet es gut, jungen Menschen Einblick in Forschungsabläufe zu geben und damit bei einer informierten Berufsentscheidung zu helfen.

Neben dem praktischen Teil absolvierte Emilia Seminare und erhielt pädagogische Begleitung durch den Träger BIQ gGmbH (Bildung – Integration – Qualifizierung).

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