Dopaminerge versus noradrenerge Hirnregionen hängen mit verschiedenen Aspekten der Gedächtnisleistung im Alter zusammen

19. September 2023

Dahl, M. J., Bachman, S. L., Dutt, S., Düzel, S., Bodammer, N. C., Lindenberger, U., Kühn, S., Werkle-Bergner, M., & Mather, M. (2023). The integrity of dopaminergic and noradrenergic brain regions is associated with different aspects of late-life memory performance. Nature Aging, 3(9), 1128–1143. https://doi.org/10.1038/s43587-023-00469-z

Verschiedene Erkrankungen des Gehirns begünstigen das Auftreten einer Demenz im höheren Erwachsenenalter. Das Verständnis der mit diesen Erkrankungen verknüpften Veränderungen des Gehirns könnte den Weg für Linderung und Prävention frei machen. Die Alzheimer-Demenz ist eine dieser Erkrankungen. Eines der ersten Anzeichen für das mögliche spätere Auftreten einer Alzheimer-Demenz ist die Ansammlung abnormer Tauproteine. In den Gehirnen der meisten Menschen können solche Ansammlungen bereits im Alter von 30 Jahren festgestellt werden. Abnormes Tau bildet sich zunächst in kleinen subkortikalen Hirnkernen, die Nervenbotenstoffe produzieren, und zwar vor allem die Botenstoffe Dopamin und Noradrenalin.

Durch die Nutzung der Magnetresonanztomographie (MRT) bei älteren Erwachsenen konnten wir nachweisen, dass Veränderungen in Hirnregionen, die primär Noradrenalin produzieren, mit dem episodischem Gedächtnis zusammenhingen, das heißt mit der Fähigkeit, sich Ereignisse einzuprägen und sich über längere Zeit an sie zu erinnern. Hingegen waren Veränderungen in Regionen, in denen vor allem der Botenstoff Dopamin wirksam ist, mit dem Arbeitsgedächtnis verknüpft, das heißt mit der Fähigkeit, Informationenen über kürzere Zeit im Bewusstsein zu halten. Der Nachweis, dass verschiedene Botenstoffe in unterschiedlicher Weise an altersassoziierten Gedächtniseinschränkungen beteiligt sind, trägt dazu bei, kognitives Altern mit und ohne Demenz besser zu verstehen.

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