Ist präfrontale Konnektivität für Kinder bei Aufgabenwechseln hilfreich oder hinderlich?

6. September 2023

Schwarze, S. A., Laube, C., Khosravani, N., Lindenberger, U., Bunge, S. A., & Fandakova, Y. (2023). Does prefrontal connectivity during task switching help or hinder children’s performance? Developmental Cognitive Neuroscience, 60, Article 101217. https://doi.org/10.1016/j.dcn.2023.101217

Bekanntlich nimmt die für zielgerichtetes Verhalten erforderliche Fähigkeit, flexibel von einer Aufgabe zu einer anderen zu wechseln, im Laufe der mittleren Kindheit zu. Bei Erwachsenen wurde diese Fähigkeit mit bestimmten frontalen und parietalen Hirnregionen in Verbindung gebracht, die bis in die Adoleszent hinein ausreifen. Wir haben untersucht, ob und wie sich zerebrale Aktivierungsmuster beim Aufgabenwechsel in 8- bis 11-jährigen Kindern von denen junger Erwachsenen unterscheiden. Wir stellten fest, dass Regionen, die während des Aufgabenwechselns bei Erwachsenen aktiviert werden, bei Kindern weniger aktiv waren. Zugleich wiesen die Kinder beim Aufgabenwechsel größere funktionelle Konnektivität zu zusätzlichen präfrontalen Regionen auf. Interessanterweise zeigten Kinder mit weniger erwachsenenähnlichen Aktivierungsmustern und erhöhter funktioneller Konnektivität bessere Aufgabenwechselleistungen als Kinder mit eher erwachsenenähnlichen Aktivierungsmustern. Wir vermuten, dass einige Kinder die Aufgabenwechselanforderungen mit einem funktionellen neuralen Netzwerk effizient erfüllen, das sich von demjenigen Erwachsener unterscheidet.

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