Lise-Meitner-Gruppe Umweltneurowissenschaften

Ziel unserer Arbeitsgruppe ist es herauszufinden, welche Auswirkungen die physikalische Umwelt auf das Individuum hat. Wir verfolgen die Hypothese, dass die Komplexität der Umweltfaktoren einen entscheidenden Einfluss auf die Plastizität des Hirns und auf Veränderungen des Verhaltens besitzt. Dieser Einfluss durch die Umwelt wurde bisher vernachlässigt, ein Phänomen, das als „fundamentaler Attributionsfehler“ bezeichnet wurde. Dieses Phänomen beschreibt, dass Individuen dazu tendieren, die Auswirkungen von situativen Umweltfaktoren auf Verhalten zu unterschätzen. Die bisherige Forschung konnte zeigen, dass kurze Interaktionen mit natürlichen Umwelten (z.B. ein Spaziergang in einem Wald) die Kognition, sowie die mentale und physische Gesundheit verbessern. Unser Kernziel ist es, die neuronalen Mechanismen dieser Effekte zu erforschen und darzustellen. Dies wird ergänzt um Studien zu den Effekten von extremen Umwelten (z.B. der Antarktis, Raumfahrt) auf das Gehirn. Der Hauptfokus der Untersuchungen richtet sich aber auf die facettenreichen Aspekte des urbanen Lebens mit ihren Effekten auf Hirn, Verhalten und psychische Gesundheit.
Durch ein besseres Verständnis und die Quantifizierung der Zusammenhänge zwischen Umwelt und dem Gehirn sollen evidenzbasierte Gestaltungsmaßnahmen für Lebenswelten entwickelt werden, die nachhaltig das Wohlbefinden, kognitive Funktionen sowie mentale und physische Resilienz von Menschen fördern.
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