MPFG NeuroCode | Neuronale Grundlagen des Lernens und Entscheidens
Von der Auswahl der Eiscremesorte bis zur Auswahl des Wohnortes, Menschen sind jeden Tag mit einer Vielzahl von Entscheidungen konfrontiert, trivialen wie auch komplexen. Dabei versuchen sie vorherzusehen, welchen Einfluss eine Entscheidung auf ihr Leben haben könnte. Doch wie löst unser Gehirn diese enorme Aufgabe? Mit dieser Fragestellung beschäftigt sich die Max-Planck-Forschungsgruppe NeuroCode – Neuronale Grundlagen des Lernens und Entscheidens.

Sie untersucht, wie das menschliche Gehirn auf Basis von früheren Erfahrungen neue Entscheidungen beeinflusst. Die Forschung fokussiert sich dabei sowohl auf den Einfluss unserer Erinnerungen auf unsere Entscheidungen als auch auf den Einfluss unserer Entscheidungen auf unser Lernen und unsere Erinnerung. In den Studien treffen die Probanden deshalb neue Entscheidungen auf Basis ihrer bisherigen Erfahrungen.
Untersucht werden diese Fragen in Verhaltensexperimenten und mithilfe der Magnetresonanztomographie (MRT), einem bildgebenden Verfahren, das den Forschern erlaubt, Gehirnaktivität während des Entscheidens zu messen. Dabei erforschen die Wissenschaftler insbesondere, wie Lern- und Entscheidungsprozesse im Gehirn zusammenwirken. Bei der Analyse der Hirndaten kommen dabei Methoden aus der Statistik und künstlichen Intelligenzforschung zum Einsatz, die es den Forschern erlauben Modelle des Entscheidungs- und Lernprozesses zu entwickeln.
In seiner bisherigen Forschung konnte Nicolas Schuck unter anderem zeigen, dass der Interaktion von Lern-, Gedächtnis- und Entscheidungsprozessen im Gehirn spezifische Signale im orbitofrontalen Cortex zugrunde liegen. Basierend auf diesen Ergebnissen wird in der zukünftigen Arbeit untersucht, was diese Gehirnsignale über die Algorithmen des Gehirns beim Entscheidungsprozess auf Basis von Erfahrungen aussagen.
Die Gruppe hat ihre Arbeit im September 2017 aufgenommen.