Lagrange-Preis der CRT Stiftung 2025 für Iyad Rahwan
Internationale Auszeichnung für herausragende Leistungen in den Bereichen komplexe Systeme und Datenwissenschaft
Iyad Rahwan, Direktor des Forschungsbereichs Mensch und Maschine am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung, ist mit dem Lagrange-Preis der CRT Stiftung 2025 ausgezeichnet worden. Der Preis gilt als höchste internationale Auszeichnung für Forschung auf dem Gebiet komplexer Systeme und Datenwissenschaft. Er wurde von der CRT Stiftung in Zusammenarbeit mit der ISI Stiftung in Turin ins Leben gerufen und wird von ihr finanziert.
Rahwan erhält die Auszeichnung für seine Forschung zur Interaktion zwischen Menschen und künstlicher Intelligenz (KI). Seine Arbeit untersucht, wie KI-Systeme nicht nur auf technischer Ebene funktionieren, sondern auch tief in soziale Strukturen eingebettet sind – sie spiegeln menschliche Werte, Vorurteile und moralische Entscheidungen wider und beeinflussen diese. Durch diese Forschung liefert Rahwan grundlegende Erkenntnisse über die sogenannte Koevolution von Mensch und Maschine. Sein Ansatz befürwortet eine interdisziplinäre Perspektive, die Erkenntnisse unter anderem aus der Informatik, den Sozialwissenschaften und der Wirtschaftswissenschaft zusammenführt, um das komplexe Zusammenspiel zwischen menschlichem Verhalten und maschinellem Lernen besser zu verstehen.
„Viele der bisherigen Preisträger sind meine persönlichen akademischen Vorbilder. Sie haben mich vor über 15 Jahren inspiriert, mich dem Bereich der Computational Social Science anzuschließen. Es ist daher eine große Ehre und ein Privileg für mich, den Lagrange-Preis zusammen mit diesen großartigen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern zu erhalten. Ich bin auch fest davon überzeugt, dass ich diesen Preis nicht nur für mich selbst, sondern auch im Namen all meiner großartigen ehemaligen und aktuellen Studierenden sowie der anderen Mitglieder meines Labors erhalte. Interdisziplinäre Arbeit erfordert einen Vertrauensvorschuss von Menschen aus verschiedenen Disziplinen, um gemeinsam an schwierigen Fragen zu arbeiten. Ich schätze mich glücklich, solche Teamarbeit fördern zu können“, sagt Preisträger Iyad Rahwan.
Alessandro Vespignani, Präsident der ISI Stiftung würdigt Rahwans Arbeit: „Für Rahwan sind Maschinen mit KI soziale Organismen. Es reicht nicht aus, zu wissen, wie sie gebaut sind: Man muss sie anhand ihrer Interaktionen und der Auswirkungen, die sie in der realen Welt haben, untersuchen. Der renommierte Lagrange-Preis, der für diese Arbeit verliehen wurde, unterstreicht, dass Technologie nicht nur als eine Ansammlung von Daten und Algorithmen, sondern als ein komplexes System zu betrachten ist, das unsere Gegenwart prägt.”
Seit 2008 ehren die CRT Stiftung und die ISI Stiftung führende Wissenschaftler*innen mit dem Lagrange-Preis für ihre interdisziplinären Beiträge zum Verständnis komplexer Systeme – darunter Giorgio Parisi, Albert-László Barabási, Lada Adamic, Duncan J. Watts, Mark Newman, Danielle S. Bassett und Iain D. Couzin.












