Innovationspreis für offene Forschung 2025 wurde vergeben
Aaron Peikert und sein Team wurden für ihre Arbeit am Workshop zum Thema Reproduzierbarkeit in der Datenverarbeitung ausgezeichnet
Das Institut setzt ein starkes Zeichen für Transparenz und Reproduzierbarkeit in der Forschung. „Die Umsetzung von Open Science-Praktiken ist mit einem erheblichen Arbeitsaufwand verbunden, dennoch integrieren Forschende aller Karrierestufen an unserem Institut Open-Science-Praktiken in ihre tägliche Arbeit, weil sie von Natur aus offen und transparent über ihre Forschung sein wollen“, erklärt Ralph Hertwig, Direktor am Forschungsbereich Adaptive Rationalität und Geschäftsführender Direktor des Instituts. „Wir wollen mit diesem Preis diese Forschenden und die vielen Wege, auf denen sie ihre Forschung zugänglicher, transparenter und reproduzierbarer machen, würdigen.“
Aaron Peikert und sein Team bestehend aus Hannes Diemerling, Andreas M. Brandmaier und Maximilian S. Ernst, Wissenschaftler am Forschungsbereich Entwicklungspsychologie, erhielten den Innovationspreis für offene Forschung für ihre Mitarbeit an einem praxisorientierten Workshop zum Thema Reproduzierbarkeit in der Datenverarbeitung.
Der Workshop vermittelt Kenntnisse in den Bereichen dynamische Dokumentenerstellung, Workflow-Orchestrierung, Containerisierung, Versionskontrolle und Continuous Delivery und bietet den Teilnehmenden einen durchgängig reproduzierbaren Workflow. Die Teilnehmenden lernen zunächst, wie Code zum integralen, dynamischen Bestandteil von wissenschaftlichen Dokumenten werden kann, dann wie diese Dokumente versionskontrolliert werden können, wie die Softwareumgebung dieser Dokumente eingefroren wird, und wie dieser Workflow dann geräteunabhängig automatisch Änderungen in Code, Daten oder Text reflektiert.
Der Workshop wurde bereits mehr als 20-mal durchgeführt, unter anderem auf der DagStat-Konferenz, der Berlin-Oxford Summer School on Open and Responsible Research, an der Ludwig-Maximilians-Universität München, der Neuroscience School of Advanced Studies, an der Humboldt-Universität zu Berlin, an der Universität Basel, bei der SIPS sowie bei mehreren IMPRS. Damit wurden fast tausend Forschende erreicht.
„Die Preisträger haben durch die Kombination von Pädagogik, Forschung und Tool-Entwicklung einen Workshop geschaffen, der sich gut für die Anpassung von Open-Science-Praktiken eignet und den Implementierungsaufwand für Wissenschaftler*innen verschiedener Disziplinen gleichzeitig erheblich reduziert”, lautet das Urteil der Jury.
In seiner Dankesrede hob Aaron Peikert besonders die Vorteile des Workshops hervor, die vor allem darin bestehen, dass der Workshop aufgrund des modularen Lernformats Zeit effizient durchgeführt werden kann und sich dem individuellen Tempo der Teilnehmenden anpasst. Viele der vermittelten Techniken stammen ursprünglich aus der Softwareentwicklung, sind aber auch für die Wissenschaft essenziell. Um ihre Anwendung im Forschungsalltag zu fördern, braucht es mehr als Paper oder Talks, sondern konkrete Einladungen zur Umsetzung. Hier setzt der Workshop an, er soll die Teilnehmenden neugierig machen, erste praktische Erfahrung ermöglichen und zeigen, was möglich ist.
Open Science ist eine Bewegung, welche sich in den letzten Jahren in zahlreichen Wissenschaftsbereichen etabliert hat, mit dem Ziel Forschungsergebnisse frei und leicht zugänglich zu machen. Transparente Prozesse ermöglichen Forschenden veröffentlichte Ergebnisse zu überprüfen oder bereits gesammelten Daten im Rahmen neuer Fragestellungen auszuwerten. Am Institut wurde dafür die AG Forschungsdatenmanagement & Open Science ins Leben gerufen, die von Maike Kleemeyer geleitet wird. Die, aus 20 Mitgliedern verschiedener Forschungsbereiche, Organisationseinheiten und Karrierestufen bestehende Gruppe trifft sich alle 10 Wochen, um neue Entwicklungen zu diskutieren und Erkenntnisse auszutauschen.
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